Das Mittelalter auf Bornholm

Im Mittelalter erlebte Bornholm große Umwälzungen. Ein ums andere Mal wurde die Insel zum Spielball der großen Politik. Die Insel befand sich als sogenanntes Königslehen, das von Gamleborg aus verwaltet wurde, im Besitz des dänischen Königs.

Bornholm ist zwischen König und Kirche geteilt
Schon im Jahr 1149 entstand die Keimzelle der zukünftigen Kämpfe zwischen König und Kirche um die Herrschaft über Bornholm. In diesem Jahr, in dem noch immer der König die Bischöfe ernannte, schenkte König Svend Grathe Erzbischof Eskild in Lund ein Dorf (Aakirkeby) und drei der vier Bornholmer Sprengel. Nur der westliche Sprengel (Rønne) behielt den König zusammen mit der Burg im Almindingen. Nun war die Insel zwischen König und Kirche geteilt, wobei die Kirchengüter aller Wahrscheinlichkeit nach von den Chorherren in Aakirkeby und die Güter der Krone von Lilleborg aus verwaltet wurden, die Gamleborg ab ca. 1250 ersetzte. Die Kirche verlegte ihre Verwaltung später in die Burg Hammershus, die um 1250 vom Erzbischof als Gegenstück zur königlichen Lilleborg ausgebaut wurde.

Die katholische Kirche hatte eine große Machtfülle
100 Jahre später hatte die katholische Kirche eine solch große Machtfülle, dass sie das Recht des Königs zur Ernennung des Erzbischofs nicht länger anerkannte. 1259 führten Streitigkeiten zwischen Erzbischof Jacob Erlandsen und dem dänischen König Christoffer I dazu, dass der geistliche Würdenträger gefangen genommen wurde. Im Laufe eines daraus resultierenden Aufstandes gegen den König wurde seine Burg Lilleborg gemeinsam von Anders Erlandsen, dem Bruder des Erzbischofs, und Fürst Jaromar von Rügen eingenommen und niedergebrannt. Dabei sollen rund 200 Getreue des Königs ums Leben gekommen sein.