Natürlich gab es noch einen Grund dafür, dass Bornholm in Macht- und Ränkespielen eine wichtige Rolle einnahm: Die zentrale Lage der Insel in der Ostsee machte Bornholm wie schon zu frühgeschichtlicher Zeit zu einem wichtigen Knotenpunkt der Handelswege in der gesamten Ostseeregion. Die Häfen und Ankerplätze der Insel waren für die Handelsschiffe von größter Bedeutung.
Auf der Insel selbst sorgten Landwirtschaft, Heringsfischerei, Handwerk und Handel für großen Wohlstand. Doch wie schon zu Zeiten der Wikinger war Bornholm nicht nur das Ziel für den internationalen Handel, sondern auch für feindliche Angriffe aus den Nachbarländern.
Das Schutzbedürfnis der Menschen mit ihrem Hab und Gut lässt sich hervorragend am Kirchenbau der damaligen Zeit erkennen: Aus dem Mittelalter stammen die vier charakteristischen Rundkirchen Bornholms, Østerlars Kirke, Ols Kirke, Ny Kirke und Nylars Kirke sowie eine Reihe von Langkirchen im romanischen Stil. Aakirke, die größte der Langkirchen, war die Hauptkirche der Insel. In ihr ist heute noch ein gut erhaltener Taufstein mit Runeninschriften zu sehen, der von einem gotländischen Steinmetz um das Jahr 1200 ausgearbeitet wurde.
Angriffen vom Meer versuchte man durch den Bau von Schanzen in der Nähe der Naturhäfen zu begegnen, in denen feindliche Truppen landen konnten. Reste solcher Schanzen sind u.a. noch in Melsted und südlich von Nexø (Langeskanse) zu sehen.
Bornholms und Dänemarks grösste Rundkirche
Nyker Rundkirche ist die kleinste und jüngste der vier Rundkirchen auf Bornholm
Olsker Rundkirche ist mit seinen 26 Metern Höhe die höchste und eleganteste der vier bornholmer Rundkirchen
Nylars Rundkirche ist die am besten bewahrte Rundkirche auf Bornholm
Bornholms Mittelalterzentrum, ein interessantes Erlebniscenter, nur 500 Meter von der Rundkirche in Østerlars entfernt