Seine periphere Lage mitten in den Interessengebieten der Großpolitik bekam Bornholm zum letzten Mal während des Zweiten Weltkriegs zu spüren. Wie ganz Dänemark wurde die Insel im April 1940 von deutschen Truppen besetzt – im Gegensatz zum Rest des Landes kam die Befreiung aber nicht am 4. Mai 1945. Der deutsche Kommandant auf Bornholm, von Kamptz, weigerte sich, vor den Russen zu kapitulieren. Diese hatten schon die pommersche Küste bis Rügen erobert, so dass Bornholm praktisch im Hinterland der Front lag. Aus diesem Grund wurden Rønne und Nexø am 7. und 8. Mai 1945 von den Russen bombardiert.
Glücklicherweise waren die Städte nach den ersten Bombardements am 7. evakuiert worden, so dass nur zehn Bornholmer ums Leben kamen, allerdings auch eine unbekannte Zahl Deutscher und Flüchtlinge aus dem Baltikum. Die materiellen Schäden in den Städten waren hingegen enorm: So wiesen in Rønne nur ca. 400 von 3.400 Häusern keine Schäden auf. In Nexø wurden praktisch alle Häuser beschädigt, 650 von ihnen waren ausgebrannt oder mussten abgerissen werden. Die anschließende Besetzung der Insel durch russisches Militär dauerte elf Monate.
In Verbindung mit dem Wiederaufbau Rønnes und Nexøs erhielt Bornholm vom ehemaligen Erzfeind Schweden 300 Holzhäuser als Geschenk. Die Stadtviertel, in denen sie aufgebaut wurden, existieren noch immer, die Häuser selbst werden noch immer bewohnt. Wenn Sie mehr über Bornholm während des Zweiten Weltkriegs erfahren wollen, sollten Sie Bornholms Museum und das Verteidigungsmuseum in Rønne besuchen.
Besuchen Sie das kulturgeschichtliche Bornholms Museum in Skt. Mortensgade in Rønne.
Besuchen Sie das gemütliche Verteidigungsmuseum - Bornholms Forsvarsmuseum - in Rønne.