Auf Bornholm hat man viele und große Gräberfelder aus der Eisenzeit gefunden.
Bornholm hatte intensive Handelskontakten
In der Eisenzeit (500 v. Chr. bis 800 n. Chr.) zeugen zahlreiche Funde eindrucksvoller Luxusgegenstände von intensiven Handelskontakten. Dieser recht enge Kontakt mit der Umwelt war allerdings nicht immer friedlicher Natur. Deshalb bauten die Bornholmer in jener Zeit Fluchtburgen, die hoch lagen und eine weite Aussicht über die umliegende Landschaft erlaubten. Die Burganlagen Ringborgen auf dem Rispebjerg zwischen Pedersker und Poulsker sowie Gamleborg auf den Hügeln von Paradisbakkerne vermitteln einen guten Eindruck dieser großzügig angelegten Burgkomplexe.
Die jüngere Eisenzeit auf Bornholm
Die Gesellschaft in der jüngeren Eisenzeit weist differenzierte Strukturen mit einer klaren Elite auf, und wahrscheinlich war das Gebiet von Sorte Muld in Ibsker der Sitz einen lokalen Königs. In dem Gebiet wurden viele Funde an Glas, Schmuck, Waffen, Gold- und Silbermünzen gemacht. Der berühmteste hiesige Fund sind aber die über 2.400 so genannte Goldgubber, kleine, dünne Goldstücke mit Figuren darauf. Die eindrucksvolle Sammlung ist im Bornholms Museum zu sehen, und wenn Sie gern ein Souvenir von Bornholm mitnehmen möchten, können Sie im Museum Kopien der Goldgubber kaufen, die man als Schmuck tragen kann.
Die Landwirtschaft wurde entwickelt
Die Landwirtschaft entwickelte sich weiter, und aus der Eisenzeit stammen unsere heutigen Nutztiere, wenn auch in kleinerer Ausgabe: Kühe, Pferde, Schafe, Hausschweine und Hühner. Durch Ausgrabungen wissen wir, dass die Menschen mit dem Vieh unter einem Dach lebten.
Die Bornholmer Bauernhöfe
Die Lage der Bornholmer Bauernhöfe, wie wir sie heute kennen, ist eine Hinterlassenschaft der Vorzeit. Charakteristisch ist das Fehlen von Dörfern, wie sie in Dänemark üblich sind. Der Boden wurde nie gemeinsam bewirtschaftet, jeder Hof hatte stattdessen seinen eigenen Grund und Boden, dessen wichtigste Parzelle in der Nähe der Gebäude lag. Allerdings gab es gemeinsame Weideareale für das Vieh in der Allmende, die heute zum großen Teil mit Wald aufgeforstet sind, u.a. Almindingen und Paradisbakkerne. Alle Höfe liegen entweder als Einzelhöfe in weitem Abstand zum nächsten Nachbarn oder in einer Reihe mit anderen Höfen. Diese Hofansammlungen haben, typisch für Bornholm, Dorfnamen wie z.B. Klinteby, Langedeby und Elleby.
Die frühe Eisenzeit
In der frühen Eisenzeit wurden die Toten noch verbrannt, aber etwa ab Christi Geburt gab es wieder Erdbestattungen. Der Tote wurde in einem Holzsarg bestattet, und auf Bornholm findet man auch den Brauch, größere Ruderboote als Särge zu benutzen. Bekannt ist das Slusegård-Gräberfeld an der Mündung des Øleåen. Die Gräber wurden mit Steinsetzungen, Steinringen, niedrigen Steinen oder Erdhügeln markiert.
Bautasteine
Der Brauch, einen Bautastein aufzustellen, wurde auch in der Eisenzeit beibehalten. Eine sehr schöne Sammlung mit etwa 60 Steinen und einem großen Steinhügel findet man in dem Wäldchen Gryet westlich von Slamrabjerg.